Mo's BLOG - Hybride Schul- und Unterrichtsentwicklung
Hybride Aufgabenformate - digitales Lernen - Distanzunterricht - Home schooling - E-Learning usw. - agile Didaktik....
Die Bandbreite der aktuellen Begriffe ist beachtlich und täglich entstehen neue.
Viele Schulen bzw. Kollegien haben sich auf den Weg gemacht, das Neue Lernen mit digitalen Medien in den Unterricht zu integrieren und stehen dabei vor großen Herausforderungen.
An dieser Stelle werden wir regelmäßig aus unserer Arbeit mit den Schulen berichten und Ideen, Anregungen, Tipps und Vieles mehr für Sie bereitstellen.
Monika Baumgartner
Beitrag 1 - Agile Didaktik - Das hybride Lehr-Lern-Konzept
Viele - wenn nicht sogar alle Schulen - stehen vor immensen Fragen: Was bringen Herbst und Winter? Können die Schulen offen bleiben? Wie gehen wir mit einer Vielzahl von möglichen Erkrankungen bei Lehrkräften und in der Schülerschaft um? Wie sieht es mit der weiteren Entwicklung unserer digitalen Infrasstruktur aus? Haben wir WLAN und ist es stabil genug? Was mache ich, wenn ich Unterrricht mit dem Einsatz von digitalen Medien geplant habe, aber die iPads nicht verfügbar sind und Vieles mehr:
Mit anderen Worten: Schulen bzw. Lehrerinnen und Lehrer benötigen Antworten auf viele und weitere Fragen.
Wir sprechen im Institut und darüber hinaus von einer "agilen Didaktik" - einer Planung, die möglichst viele Antworten auf unterschiedliche Szenarien (s.o.) bietet.
Um die Grundlagen besser darstellen und erläutern zu können, definieren wir das hybride Lehr-Lern-Konzept wie folgt:
Zusammengefasst lässt sich also feststellen:
Der Präsenzunterricht ist geprägt von gemeinsamer Interaktion und dem entsprechenden Miteinander.
Der Digitalunterricht - wir verwenden den Begriff bewusst und meinen damit nicht nur Distanzunterricht - ist bei bestimmten Voraussetzungen eine Alternative zu geschlossenen Schulen - aus welchen Gründen auch immer. Er könnte künftig aber auch Fö(o) derunterricht für bestimmte Schülergruppen und Vieles mehr sein.
Im Fokus unserer Unterrichtsentwicklungskonzeption steht das hybride Lehr-Lern-Konzept.
Im Idealfall ist es eine digitale Ergänzung zum Präsenzunterricht. Die Lehrkraft stellt im Lernmanagement (LMS) digitale Medien, Materialien, Videos, E-Books und Vieles mehr bereit, damit die Schülerinnen und Schüler in individualisierten oder selbstgesteuerten Phasen auf die Aufgabenformate etc. zugreifen können. Selbstverständlich könnten die Aufgaben aber auch analog oder eben herkömmlich gestellt werden. Aus diesem Grund ist der Begriff der "hybriden Unterrichtsentwicklung" zutreffend.
Darüber hinaus ist es für die individualisierte Förderung hilfreich. Lehrkräfte können im LMS für einzelne Schülerinnen und Schüler speziell ausgewählte Materialien bereitstellen, die im Plenum des Präsenzunterrichts nicht relevant sind, für den einzelnen Schüler, die einzelne Schülerin aber zielführend.
So ist es bspw. möglich, das gesamte Lernarrangement digital abzubilden, im Unterricht wird die Bereitstellung aber nur teilweise genutzt - eben hybrid. Es ist aber auch möglich, Teilkompetenzen ggfls. von einzelnen Schülerinnen und Schülern zu entwickeln, die eventuell nicht anwesend sein konnten.
Ein hybrides Lehr-Lern-Unterrichtsentwicklungskonzept birgt noch viele weitere didaktische, organisatische und methodische Aspekte. Es lohnt sich auf jeden Fall in ein solches Konzept Zeit, Fortbildung und Schwerpunktsetzung der unterrichtlichen Arbeit eines Kollegiums zu investieren.
Agile Didaktik geht weiter und nutzt Methoden aus dem Projektmanagement wie Kanban oder Scrum, um die Planung, Durchführung und Reflexion gemeinsam mit den Schüler*innen zu gestalten.